Hortisol - Teil 1

Das interessante an einer Idee, ist es heraus zu finden wie man sie realisiert. Die Idee dann in Form und Eigenschaften in die Realität umzusetzen ist ein unbeschreibliches Gefühl. Und das hängt nicht davon ab, um was es geht.

 

Bei unserem Hortisol stand genau fest was es wird und wie es funktionieren muss. Eine torffreie Pflanzerde die durch Terra Preta anders ist als gewöhnliche Substrate. Locker und voller Nährstoffe, aktives Bodenleben und die perfekte Balance aus Poren für Luft und Wasser, Pflanzenkohle, Kompost und Mikroorganismen. Ein Kraftwerk in der Erde, dass kontinuierlich Nährstoffe für die Pflanze freigibt und speichert. Nur durch die Mineralisierung und fülle verschiedenster Makronährstoffe und Spurenelementen können Nutzpflanzen das Maximum an Qualität und Geschmack hervorbringen. Als Topferde muss sie aber auch die richtige Struktur haben, um diese Eigenschaften zu ermöglichen.

 

Das mit dem Bio und ökologisch nachhaltig steht auch noch auf dem Zettel. Also los.

Durch unseren Produzenten, den wir glücklicherweise gefunden haben, haben wir die Möglichkeit mit allen möglichen Zuschlagstoffen zu experimentieren. Verschiedene Korngrößen von Granulaten oder Längen von Fasern machen dann das Gespräch. Aber nach einigen Mischungen haben wir dann auch eine sehr gute Variante gefunden. Die Ausgangsstoffe und deren Wirken war klar, jetzt musste eine Laboranalyse her um alle Parameter zu erfassen. Ob wir wirklich so Bio sind wie wir glauben zeigt sich bei der Anmeldung. Diese erfolgt über die Fibl und entscheidet über den Eintrag in der Liste für zugelassene Produkte für den ökologischen Landbau. Kein Bioland Siegel oder hübschen Demeter Schriftzug. Als Einsatzprodukt für die Erzeugung von Bioprodukten, können wir uns nicht in den Verbänden listen lassen. Aber, wir bekommen unsere Bestätigung und können somit auf jeden Fall von „Bio“ sprechen.

 

Mega happy, wir haben schon so viel geschafft und gelernt.

 

Das wir keinen Torf als Bestandteil für die Erde nutzen ist eine wichtiger Punkt. Wenn Torf zwar die Eigenschaft mitbringt richtig luftig und locker zu sein, sind die Hintergründe und Auswirkungen des Torfabbau einfach zu groß. Die Trockenlegung Jahrtausende alter Moore und Zerstörung von einzigartiger Natur, setzt zusätzlich erhebliche Mengen CO2 in die Atmosphäre frei und fördert damit den Klimawandel. Wir sind nicht bereit diesen Preis zu zahlen, in Anbetracht der genialen Alternativen.

Jetzt haben wir es also geschafft und unseren Traum von der perfekten Erde in die Tat umgesetzt. Im Februar 2018 konnte es los gehen und es war ein unglaublich tolles Gefühl. An dieser Stelle muss ich einen kurzen Cut machen. Neben der Entwicklung der Erde, mit dem Vorhaben diese dann auch als ein Produkt auf den Markt zu bringen, braucht es natürlich etwas mehr. Logo, Website, Social, Kontakte, Werbung, Sales, Logistik, Marketing, Content, Aufmerksamkeit, Kunden und sicher noch so einiges.

 

Das erste mal Ware im eigenen Lager in Deutschland, frisch am Start und schon ein paar Vorbestellungen im Onlineshop. Beste Voraussetzungen, wir verschicken Muster, beliefern die ersten Kunden und auch die ersten Händler zeigen Interesse. Er verging etwas Zeit und das erste Feedback kam zu uns. Begeisterte Rückmeldungen aber auch Sachen wie „extrem hart geworden“, „wie Beton“, „Pflanzen wachsen kaum“! Was ist da los? Alarm! Wie kann das sein? Haben wir etwas übersehen? Stimmt was bei der Anwendung nicht?

Wir konnten es nicht glauben und öffneten diverse Säcke aus unserem Lager. Nachdem wir alles ausgekippt und begutachtet hatten, erkannten wir das Problem. Unzählige Kugeln hatten sich gebildet. Sie bestanden aus Lehm, feinem Kompost und Pflanzenkohle und waren zu unterschiedlichsten Mengen in den verschiedenen Säcken gelandet. Dadurch war die gesamte Charge inhomogen und jeder Sack etwas anders im Mischungsverhältnis.

Wir konnten zumindest direkt alles aufklären, hatten natürlich aber ein Riesen Problem. Wir haben viel versprochen, denn wir wussten ja, was unsere Supererde kann. Und jetzt? Sofort haben wir verhindert, was noch zu verhindern war. Es wurde neu Produziert und die Ware ausgetauscht, da, wo es noch möglich war. Aber natürlich hinterlässt so etwas immer seine Spuren

Warum ist es überhaupt dazu gekommen?

 

Das Problem war ganz einfach der zu nasse Kompost und die Skalierung des Herstellungsverfahrens. Beim Mischen hat das Wasser zusammen mit den sehr feinen Zuschlägen in der Trommel zur Bildung der beschriebenen Kugeln geführt.

Aber weiter geht`s, wir lassen uns nicht aufhalten, wenn es auch keinen erdenklich schlechteren Start hätte geben können.

Wie es mit uns und unserem Hortisol bis zum heutigen Tag weiterging gibt es im nächsten Teil.

 

Teilt und verlinkt uns gerne!

 

Bis zur nächsten Ausgabe.

 

 

 

Tschüs, Daniel